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Fehlende Weihnachtsaufträge: Hersteller hochwertiger Lederwaren meldet Insolvenz an

Die in Dornhan im Kreis Rottweil ansässige SPEZIA Lederwaren GmbH musste Insolvenz anmelden. Es handelt sich um einen Betrieb mit mehr als 70 Jahren Tradition in der Produktion von hochwertigen Lederwaren. Es ist die zweite Krise, in die das Unternehmen rutscht, es hat bereits einen Neuanfang hinter sich.

Das Unternehmen steht eigenen Angaben zufolge für hochwertige, handgefertigte „Lederprodukte für die Geschäftswelt“. Dazu zählen etwa Schreibtischunterlagen, Kalenderhüllen für namhafte Anbieter und Notizbücher sowie Konferenz-, Dokumenten- und andere Mappen. Alles im gehobenen Preissegment.

Nun hat die Spezia Lederwaren GmbH Antrag auf Eröffnung des Insolvenzverfahrens beim zuständigen Amtsgericht gestellt. Zum Insolvenzverwalter ist Rechtsanwalt Christian Zschocke aus Villingen-Schwenningen bestimmt worden.

Der Geschäftsführer der Spezia GmbH, Ralf Pfeifle, erklärte am Dienstag die Unternehmenssituation in einer kurzen Stellungnahme gegenüber der NRWZ. „Die im Sommer schwierige Ertragslage wurde durch ein nicht vorhandenes oder nur sehr geringes Weihnachtsgeschäft noch größer“, sagte er. Viele große Einzelhandelskunden hätten in diesem Herbst keinen Weihnachtsauftrag platziert. „Die allgemeine Zurückhaltung im Handel hat unter anderem dazu geführt, dass SPEZIA Insolvenz anmelden musste“, so Pfeifle.

Er hat die Firma 2013 übernommen. „Als Lederwaren-Importe immer stärker nach Deutschland kamen und die Nachfrage nach hochwertigen Produkten sank, verringerte sich auch die Mitarbeiterzahl bei SPEZIA“, heißt es dazu seitens des Unternehmens. Diese Krise war der Beginn von SPEZIA in seiner heutigen Rechtsform als GmbH. Bei Pfeifles Übernahme beschäftigte die Firma noch zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die Unternehmensgeschichte begann in der Mitte des 20. Jahrhunderts. Fritz Lenk gründete SPEZIA und konzentrierte sich auf die Produktion hochwertiger, „spezialer” Lederwaren für den Geschäftsmann. In der Zeit der industriellen Fertigung in den 1960er-Jahren beschäftigte SPEZIA über 150 Menschen.

Zum Zeitpunkt des aktuellen Insolvenzantrags sind laut Geschäftsführer Pfeifle neun Mitarbeiter dort beschäftigt, wovon viele in Teilzeit angestellt seien. „Dank der Agentur für Arbeit und aktuellen Aufträgen sind die Löhne aktuell noch gesichert“, so der Unternehmer, der ergänzt: „Eine Fortführungsprognose gibt es aktuell noch nicht.“




NRWZ-Redaktion

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